Als eines der meistverkauften WordPress-Themes auf dem Markt genießt Avada eine immense Popularität. Doch mit großer Beliebtheit kommen oft auch kritische Stimmen. Ein häufig geäußerter Vorwurf: Avada sei überladen und führe zu schlechter Performance.
Aber stimmt das wirklich? Ich habe das Theme einem ausführlichen Test unterzogen, um dieser Frage auf den Grund zu gehen.
Avada überladen?
Avada – Vorstellung

Avada ist ein großes, multifunktionales WordPress-Theme, das von ThemeFusion entwickelt wurde. Seit seiner Einführung hat es sich zu einem der Top-Seller auf Plattformen wie ThemeForest entwickelt. Mit einer Fülle von vorgefertigten Demos, Layout-Optionen und einem eigenen Page Builder (dem Fusion Builder) richtet sich Avada an Benutzer, die eine All-in-One-Lösung für ihre Website suchen.
Zu den Hauptmerkmalen gehören:
- Vielseitigkeit: Geeignet für Blogs, Unternehmensseiten, Online-Shops und mehr.
- Anpassbarkeit: Unzählige Einstellungsmöglichkeiten ohne Programmierkenntnisse.
- Support und Updates: Regelmäßige Aktualisierungen und ein engagiertes Support-Team.
Die Kritik an Avada
Trotz seiner Vorteile steht Avada oft in der Kritik. Die häufigsten Punkte sind:
- Überladenheit: Viele Benutzer bemängeln, dass das Theme zu viele Funktionen hat, von denen die meisten nicht genutzt werden. (sagt sogar WPJohnny)
- Performance-Probleme: Aufgrund seiner Größe und Komplexität soll Avada Websites verlangsamen.
- SEO-Auswirkungen: Langsame Ladezeiten können sich negativ auf das Suchmaschinenranking auswirken.
Diese Kritikpunkte sind nicht unbegründet. Ein Theme mit vielen Funktionen kann die Ladezeit einer Website erhöhen, besonders wenn nicht optimiert wird. Doch wie schlägt sich Avada in der Praxis?
Der Test – Wie performt Avada?
Um der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich Avada in einer Testumgebung installiert. Folgende Schritte wurden durchgeführt:
- Installation von WordPress: Neueste Version von WordPress auf einem Standard-Webhosting-Paket installiert.
- Installation von Avada: Aktuelle Version des Avada-Themes hinzugefügt.
- Import einer Demo: Eine der umfangreicheren Demos von Avada importiert, um ein realistisches Szenario zu schaffen.
- Keine zusätzlichen Plugins: Außer den von Avada empfohlenen Plugins wurden keine weiteren installiert.
Nach der Einrichtung habe ich die Startseite der Website mit GTmetrix getestet, einem bekannten Tool zur Analyse der Website-Performance.
Testergebnisse vor der Optimierung
Die Ergebnisse waren wie folgt:
- Pagespeed Score: 72%
- YSlow Score: 68%
- Fully Loaded Time: 5,8 Sekunden
- Total Page Size: 3,2 MB
- Anzahl der Requests: 85
Diese Werte sind für eine Website nicht optimal. Besonders die Ladezeit von fast 6 Sekunden ist weit über den empfohlenen 2-3 Sekunden. Die Seitengröße und die Anzahl der HTTP-Requests tragen maßgeblich zu diesen Werten bei.
Optimierung von Avada mit dem Performance Wizard
Avada bietet jedoch eingebaute Tools zur Performance-Optimierung. Der Performance Wizard ist ein solches Tool, das Schritt für Schritt durch verschiedene Optimierungsmöglichkeiten führt.
Schritte zur Optimierung:
- Aufrufen des Performance Wizards: Im WordPress-Dashboard unter Avada > Performance.
- Deaktivierung unnötiger Funktionen: Funktionen und Features, die nicht benötigt werden, wurden deaktiviert.
- Minifizierung von CSS und JS: Aktivierung der Optionen zur Zusammenführung und Minifizierung von CSS- und JavaScript-Dateien.
- Lazy Loading von Bildern: Aktivierung des Lazy Loadings, um Bilder erst zu laden, wenn sie im sichtbaren Bereich erscheinen.
- Optimierung von Schriftarten: Nur die benötigten Schriftarten und -gewichte wurden geladen.
- Aktivierung von Gzip-Komprimierung und Browser-Caching: Diese Einstellungen wurden auf Serverebene konfiguriert.
Nach Abschluss des Performance Wizards habe ich die Seite erneut mit GTmetrix getestet.
Testergebnisse nach der Optimierung
Die neuen Ergebnisse zeigten eine deutliche Verbesserung:
- Pagespeed Score: 90%
- YSlow Score: 88%
- Fully Loaded Time: 2,9 Sekunden
- Total Page Size: 1,4 MB
- Anzahl der Requests: 45
Die Ladezeit hat sich nahezu halbiert, und auch die Seitengröße und die Anzahl der Requests wurden deutlich reduziert. Dies zeigt, dass Avada mit den richtigen Einstellungen durchaus performant sein kann.
Fazit
Die eingangs gestellte Frage war, ob Avada wirklich überladen ist und eine schlechte Performance bietet. Meine Tests zeigen:
- Ja, Avada ist ein umfangreiches Theme mit vielen Funktionen, von denen nicht alle benötigt werden.
- Aber, mit den eingebauten Optimierungstools wie dem Performance Wizard kann die Performance erheblich verbessert werden.
- Daher ist Avada nicht grundsätzlich langsam oder schlecht performend, sondern erfordert eine gezielte Konfiguration.
Für Benutzer, die Wert auf Vielseitigkeit und Anpassbarkeit legen und bereit sind, Zeit in die Optimierung zu investieren, ist Avada eine ausgezeichnete Wahl. Für diejenigen, die eine schlankere Lösung ohne viel Konfigurationsaufwand suchen, könnten leichtere Themes besser geeignet sein.
Abschließender Tipp: Unabhängig vom gewählten Theme sollte immer auf Performance-Optimierung geachtet werden. Tools wie GTmetrix helfen dabei, Schwachstellen zu identifizieren und gezielt Verbesserungen vorzunehmen.
Tipps zur Optimierung
Avada bietet auf der Webseite folgende Tipps:
Performance
SVG-Medien-Upload – Aktiviere den Upload von SVG-Dateien, um die Performance durch kleinere Bild- und Logodateien zu verbessern.
WordPress Bildqualität – Steuere die Qualität der generierten Bildgrößen (0–100 %). Höhere Werte bieten bessere Qualität, aber größere Dateien. Hinweis: Installiere nach Änderung das Plugin Regenerate Thumbnails und führe es einmal aus.
WordPress-Grenzwert für große Bildgröße – Lege den Schwellenwert für Bildhöhe und -breite fest, über dem WordPress Bilder herunterskaliert. Setze auf „0“, um die Begrenzung zu deaktivieren (in Pixeln).
Bild-Lazy-Loading – Wähle deine bevorzugte Lazy-Loading-Methode für Bilder: Avada, WordPress oder Keine. Wichtig: Die WordPress-Methode kann Probleme mit dynamischen Elementen wie Karussells verursachen.
Iframe-Lazy-Loading – Wähle die Lazy-Loading-Methode für Iframes: Avada, WordPress oder Keine.
Font-Face-Rendering – Wähle Alle ersetzen für schnelleres Rendering mit möglichem FOUT (Flash of Unstyled Text) oder Blockieren für sauberes Rendering mit längerer Ladezeit.
Schlüsselschriften vorladen – Priorisiere das Laden wichtiger Schriftarten, um die Seitenladezeit zu verbessern. Wähle aus Alle, Google Fonts, Icon-Schriften oder Keine.
Google-Schriftvarianten vorladen – Wähle die Varianten der Google-Schriften aus, die vorgeladen werden sollen. Leer lassen, um alle zu laden.
Google-Schriftuntergruppen vorladen – Wähle die Untergruppen der Google-Schriften zum Vorladen. Leer lassen, um alle zu laden.
Emoji-Skript – Entferne das WordPress-Emoji-Skript, wenn du keine Emojis nutzt, um die Performance zu verbessern.
jQuery Migrate Skript – Deaktiviere dieses Skript, wenn du keinen veralteten jQuery-Code verwendest.
jQuery im Footer laden – Verschiebe das Laden von jQuery in den Footer. Vorsicht: Kann zu JS-Fehlern führen.
Stylesheets im Footer laden – Verschiebe Stylesheets in den Footer, um die Ladezeit zu verbessern. Achtung: Es könnte zu FOUC (Flash of Unstyled Content) kommen.
Gzip-Komprimierung aktivieren – Aktiviere Gzip-Komprimierung in der .htaccess
. Wichtig: Funktioniert nur auf Apache-Servern mit mod_gzip und mod_deflate.
Video-Fassade aktivieren – Lade den Videoplayer erst beim Abspielen. Gilt nur für YouTube- und Vimeo-Elemente.
Objekt-Cache leeren – Leere den WP-Objekt-Cache beim Bearbeiten oder Löschen von Beiträgen, wenn du persistentes Objekt-Caching nutzt.
Dynamisches CSS & JS
CSS-Kompilierungsmethode – Wähle Datei, um dynamisches CSS in Dateien zu kompilieren, Datenbank zum Cachen in der Datenbank oder Deaktiviert.
Drittanbieter-CSS-Dateien kombinieren – Kombiniere CSS-Dateien von Plugins wie WooCommerce, Slider Revolution usw. mit dem Avada-Stylesheet. Wichtig: Nach Änderung die Avada-Caches zurücksetzen.
Media-Query-Dateien asynchron laden – Lade CSS-Media-Queries asynchron für bessere Performance.
Kritisches CSS aktivieren – Aktiviere die Generierung von kritischem CSS und verwalte es auf der entsprechenden Seite.
Cache-Server-IP – Gib deine Cache-Server-IP an, um den dynamischen CSS-Cache zu leeren (bei Nutzung von Cloudflare und Cache-Servern).
JS-Compiler aktivieren – Standardmäßig werden JS-Dateien kombiniert. Deaktivieren kann die Performance beeinträchtigen.
Fusion-Caches zurücksetzen – Setzt dynamisches CSS & JS zurück und löscht entsprechende Ordner. Hinweis: Bei großen Multisites kann es zu Timeouts kommen.
Progressive Web App
Progressive Web App aktivieren – Aktiviere diese Option für PWA-Funktionen. Hauptsächlich eine Caching-App von Google.
Cache-First-Strategie Dateitypen – Liste von Dateitypen, die gecacht werden sollen (z. B. Bilder, Schriften).
Network-First-Strategie Dateitypen – Dateitypen, die zuerst aus dem Netzwerk geladen werden mit Cache-Fallback.
Stale-While-Revalidating-Strategie Dateitypen – Dateitypen, die aus dem Cache geladen und im Hintergrund aktualisiert werden.
App-Splashscreen-Logo – 512×512 px PNG-Logo für die App-Installation.
App-Anzeigemodus – Bestimme das Verhalten der App bei Installation durch den Nutzer.
App-Theme-Farbe – Wähle eine Farbe für die App-Kopfzeile und mobile Browser-Toolbar.
Erweiterte Optionen
Funktionen
Unter Erweitert > Funktionen kannst du Avada-Funktionen wie Mega Menüs oder API-Skripte deaktivieren, um die Ladezeiten zu verbessern. Nutze den Performance Wizard für Empfehlungen.
Beitragstypen
Deaktiviere unter Erweitert > Beitragstypen unnötige Beitragstypen wie Avada Slider oder Portfolio, um die Theme-Größe zu reduzieren.
Avada Builder-Elemente
Unter Optionen > Builder-Optionen > Avada Builder-Elemente kannst du ungenutzte Elemente deaktivieren. Achtung: Deaktivierte Elemente werden von allen Seiten entfernt. Nutze den Element-Scan, um ungenutzte Elemente zu finden.
Website-Optimierung
Die Performance deiner Website hängt stark von Inhalten wie Bildern, Hosting und Plugins ab. Große Bilder können die Ladezeit erheblich beeinträchtigen. Nutze externe Tools, um Engpässe zu identifizieren und die Ladegeschwindigkeit zu verbessern.