Was ist die Absprungrate?
Die Absprungrate oder Bounce Rate ist ein zentraler Begriff in der Webanalyse. Sie wird in Prozent ausgedrückt und zeigt an, wie viele Besucher Ihre Website bereits nach kurzer Zeit wieder verlassen. Laut Google Analytics liegt ein Absprung vor, wenn ein Nutzer nur eine einzelne Seite besucht und dabei nur eine Anfrage an den Analytics-Server sendet.
Mögliche Werte und ihre Bedeutung
Die Bewertung der Absprungrate hängt stark vom Inhalt und Ziel Ihrer Website ab. Als Faustregel für kommerzielle Angebote gilt, dass die Rate nicht über 50 % liegen sollte. Typischerweise haben Seiten bekannter Marken und Institutionen eine geringere Absprungrate, da Nutzer die Adresse direkt eingeben. Bei Google Ads Zielseiten ist die Bounce Rate oft höher, da Besucher schnell beurteilen, ob die Werbung für sie relevant ist oder nicht.
Was bedeutet eine hohe Absprungrate?
Eine hohe Absprungrate muss nicht zwangsläufig ein Problem darstellen. Wenn ein Nutzer eine spezifische Information sucht und diese direkt auf der ersten besuchten Seite findet, kann ein kurzer Besuch durchaus positiv sein. Ein Beispiel hierfür ist das Auffinden von Kontaktdaten, die anschließend zum Anruf oder Besuch eines Geschäfts führen. In vielen Fällen möchten Seitenbetreiber jedoch, dass Besucher länger auf der Website verweilen und weitere Inhalte konsumieren. In solchen Kontexten ist eine hohe Bounce Rate eher negativ zu bewerten.
Zusammenhang zur Verweildauer
Ob eine kurze Sitzungsdauer negativ ist, hängt vom Kontext ab. Bei reinen Informationsseiten kann eine kurze Verweildauer bedeuten, dass der Nutzer die gesuchte Information schnell gefunden hat. Bei Landing Pages hingegen sind längere Verweilzeiten oft gewünscht, da sie darauf abzielen, den Besucher zum Kauf oder zur Kontaktaufnahme zu bewegen. Ein effektives Mittel, um Verweildauer und Absprungrate zu analysieren, ist das Event-Tracking. Durch das Erfassen von Interaktionen wie dem Teilen von Inhalten können Sie besser verstehen, wie Besucher Ihre Seite tatsächlich nutzen.
Wie kann die Absprungrate verbessert werden?
Die Absprungrate wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Um sie zu senken, können Sie:
- Die Ladezeit der Seite optimieren: Schnelle Ladezeiten halten Besucher auf Ihrer Seite.
- Werbeeinblendungen reduzieren: Zu viel Werbung kann abschreckend wirken.
- Das Design verbessern: Ein ansprechendes und benutzerfreundliches Design fördert die Verweildauer.
- Seitentitel und Keywords optimieren: Relevante Titel und Keywords sorgen für passende Besucherströme.
- Die Navigation vereinfachen: Eine intuitive Navigation erleichtert das Auffinden von Inhalten.
- Relevanten Content bereitstellen: Hochwertige Inhalte erhöhen das Interesse der Nutzer.
Bei einer hohen Absprungrate ist es oft hilfreich, die Daten in Google Analytics genauer zu analysieren. Manchmal liegen die Ursachen in bestimmten Kanälen oder spezifischen Kombinationen aus Quelle und Medium.
Der Unterschied zur Ausstiegsrate
Die Ausstiegsrate bezieht sich auf den Anteil der Besucher, die die Website von einer bestimmten Seite aus verlassen, nachdem sie mindestens eine weitere Seite besucht haben. Im Gegensatz zur Absprungrate hat der Nutzer also bereits Interaktion mit der Website gezeigt. Die Analyse der Ausstiegsrate hilft Seitenbetreibern zu verstehen, welche Unterseiten Besucher zum Verlassen der Website veranlassen.
Eine hohe Ausstiegsrate ist nicht zwangsläufig negativ, insbesondere wenn es sich um logische Endpunkte wie Bestellbestätigungsseiten handelt. Allerdings sollte bei Seiten mit hoher Ausstiegsrate, die nicht mit einer Conversion verbunden sind, eine Optimierung in Betracht gezogen werden.
Vergleichsmaßstäbe für Absprungraten
Die als „normal“ geltenden Absprungraten variieren je nach Website-Typ:
- Content-Websites (nicht E-Commerce): 40–60 %
- Landing Pages: 60–90 %
- B2C E-Commerce-Websites: 20–45 %
- Retail-Websites: 10–40 %
- Blogseiten: 70–98 %
- B2B-Websites: 25–55 %
- Wörterbücher und Nachrichtenseiten: 65–90 %
Hat die Absprungrate einen Effekt auf die Suchmaschinenoptimierung?
Ob die Absprungrate einen direkten Einfluss auf das Google-Ranking hat, ist umstritten. Viele Experten halten die SERP-Return-Rate für ein wichtigeres Kriterium. Sie misst, wie schnell Nutzer nach dem Besuch eines Suchergebnisses zur Suchmaschine zurückkehren. Diese Metrik gilt als verlässlicher und leichter messbar.
Dennoch kann eine hohe Absprungrate ein Indikator dafür sein, dass eine Website nicht nutzerfreundlich ist oder nicht zu den Suchanfragen passt. Wenn Besucher das Gefühl haben, dass ihre Informationsbedürfnisse nicht erfüllt werden, werden sie weniger geneigt sein, weitere Seiten der Domain zu besuchen.